Unser Immunsystem
– ein wundervoller Apparat –

(Lesezeit: ca. 8 min.)

Unser Immunsystem ein wundervoller Apparat. Immunsystem stärken Abwehrkräfte aufbauen

Inhaltsverzeichnis

Unser Immunsystem ist ein wundervoller Apparat!

Ein paar Wow-Facts zuerst:

Wusstest du, dass …

… dein Immunsystem niemals schläft und immer für dich da ist?

… das Immunsystem ein Gedächtnis hat?

… sich ca. 70% der Immunzellen im Darm befinden?

… sogar deine aufgenommene Nahrung vom Immunsystem geprüft wird?! 

… es deinem Kopf nicht egal ist, was dein Darm „denkt“?

… du viele Billionen Mitbewohner im Körper hast?  

 

Nein? Dann lies gern weiter … denn das Immunsystem ist ein wundervoller Apparat!

Was macht das Immunsystem?

Unser Immunsystem ist etwas ganz Tolles: 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr kämpft es für unsere Gesundheit und hält unseren Körper fit und funktionsfähig.

Es hält Fremdkörper, Bakterien, Viren & Co. davon ab, in unseren Körper einzudringen. Es identifiziert, bekämpft und entsorgt Bakterien, Viren und Schadstoffe die schon im Körper sind. Und es recycelt auch alte, fehlerhafte und kaputte Zellen des eigenen Körpers. Ja es prüft sogar unsere aufgenommene Nahrung, ob diese „gefährlich“ ist oder bedenkenlos verwertet werden kann. „Krass“ oder?

Unser Immunsystem hat also vielfältigste Aufgaben zu erledigen. Schon im „Normalbetrieb“ verbraucht dies einiges an Ressourcen. Sind wir erkältet – oder schlimmer noch – richtig krank oder verletzt, muss unser Immunsystem Höchstleitungen erbringen. Oft ist das auch noch innerhalb ganz kurzer Zeit und an mehreren „Fronten“ gleichzeitig nötig.

Es sollte also gut gerüstet sein und wir sollten in „guten Zeiten“ jeden Tag unser Immunsystem stärken. Nur so kann es die nötigen Abwehrkräfte aufbauen.

Was und wo ist das Immunsystem eigentlich?

Unser Immunsystem ist kein einzelnes, konkretes Organ, sondern (wie der Name schon sagt) ein System aus verschiedensten Komponenten. Hierzu zählen verschiedene Organe, Gefäße, Gewebe, Zellen, Flüssigkeiten und Moleküle, die sich über den ganzen Körper verteilen und die eng mit einander verbunden sind.

Das Immunsystem wird von Experten gern unterteilt in ein allgemeines bzw. angeborenes Immunsystem und ein erworbenes, spezielles Immunsystem.

Das angeborene oder allgemeine Immunsystem

Mit dem angeborenen bzw. allgemeinen Immunsystem sind alle jene Teile des Immunsystem gemeint, die wir von Geburt an besitzen. Hierzu zählen alle physiologischen Barrieren nach außen aber auch verschiedene Zellen, Proteine und Botenstoffe:

Zum angeborenen Teil des Immunsystems zählen:

Das erworbene oder spezielle Immunsystem

Vom „erworbenen Immunsystem“ sprechen die Experten vor allem dann, wenn es um Immunzellen geht, die unser Körper im Laufe seines Lebens bildet. Hierbei handelt es sich im Wesentlichen um zwei Formen der weißen Blutkörperchen: Die T-Lymphozyten (kurz: T-Zellen) und die B-Lymphozyten (kurz: B-Zellen).

Die T-Zellen werden zunächst im Knochenmark produziert und später in der Thymusdrüse (hinter dem Brustbein) „ausgebildet“. Diese Ausbildung befähigt die T-Zellen, künftig zwischen eigenen Körperzellen und fremden Eindringlingen unterscheiden zu können (Freund-Feind-Unterscheidung). 

Das ist einerseits äußerst wichtig für das Erkennen eingedrungener Erreger und Schadstoffe und andererseits notwendig zum Schutz der eigenen Körperzellen. Funktioniert diese Unterscheidung nicht richtig, kann es zu sogenannten Autoimmun-Erkrankungen kommen. Bei diesen könnten z.B.  körpereigene Zellen oder auch harmlose Stoffe / Nährstoffe als vermeintlicher Feind angegriffen werden.  

Die Ausbildung der T-Zellen im Thymus vollzieht sich vor allem in unserer Kindheit und Jugend. Nach der Pubertät übernehmen die Lymphknoten und die Milz diese Funktion.

Zwar können T-Zellen Erreger auch direkt abtöten, wichtig ist aber auch, dass sie die anderen Immun-Zellen wie z.B. Fress- und B-Zellen steuern können. Eine richtig gute Vernetzung also.

Die B-Zellen wiederum sind wahre Spezialisten in der Feinderkennung. Sie haben sich auf jeweils einen Feind spezialisiert. Sie erkennen ihn präzise und können passgenaue Antikörper produzieren.

Zum angeborenen Immunsystem gehört auch ein System, dass vielen Menschen wenig bewusst ist, das aber sehr wichtige Funktionen hat: Das Lymphsystem. 

Das Lymphsystem

Zum Lymphsystem gehören:

Das Lymphsystem kannst du dir wie ein Leitungsnetz vorstellen, dass den ganzen Körper durchzieht – ähnlich dem der Adern und Blutgefäße. In diesen Leitungen fließt aber kein Blut sondern die Lymphe – eine wässrig, gelbliche Flüssigkeit. 

In dieser Lymphflüssigkeit transportiert der Körper z.B. weiße Blutkörperchen (B-/T-Zellen) zu ihrem Einsatzort oder von dort weg. Es werden aber auch viele andere Stoffe wie Fette, Gewebeflüssigkeit, Fremdkörper, Krankheitserreger und abgestorbene Zellreste durch die Lymphe transportiert. 

In diesem Leitungsnetz sitzen auch sogenannte Lymphknoten. Das sind quasi die Schaltzentralen in diesem System. Hier werden Erreger überprüft, ob diese bereits im Körper bekannt sind. Auch weiße Blutkörperchen werden dort produziert. 

Bei einer Erkrankung schwellen die Knoten häufig an und du kannst sie – z.B. bei einer Erkältung – am Hals oder unter den Achseln als Knubbel ertasten. Dieses Anschwellen ist ein Zeichen für eine Immunreaktion. Also ein Anzeichen dafür, dass sich dein Körper gegen etwas wehrt. Und das ist gut so!

Mandeln, Milz, Leber & Co.

Auch die Mandeln und das Knochenmark gehören zum Lymphsystem. Im Knochenmarkt werden z.B. Abwehrzellen produziert, die dann im Thymus auf den Abwehrkampf vorbereitet werden. Die Mandeln produzieren ebenfalls Abwehrzellen und sind außerdem eine Art Türsteher im Rachenraum. Du kannst sie sehen, wenn du im Spiegel in den geöffneten Mund schaust und laut „Aaaaaah“ sagst. 🙂 Die rundlichen Knubbel ganz hinten im Rachen rechts und links – das sind deine Mandeln.

Auch Milz und Leber spielen im Lymphsystem mit. In der Milz werden z.B. neue Lymphozyten gebildet aber auch alte Blutkörperchen und Krankheitserreger abgebaut und entsorgt. Sie ist so etwas wie eine Art Blutfilter. 

Die Leber kannst du dir als gigantische Chemiefabrik vorstellen, die eine Vielzahl an Funktionen erfüllt. Sie sortiert, analysiert und verarbeitet Vitamine, Nährstoffe aus der Nahrung, Hormone, Medikamente – aber auch Schadstoffe und Gifte aus dem Körper. 

Die Leber ist für den Körper und das Immunsystem also Stoffwechselmotor, Energiespeicher, Müllentsorger und Produzent verschiedenster Stoffe zugleich. Sie produziert Eiweißstoffe fürs Immunsystem aber auch Gallenflüssigkeit und Blutgerinnungsstoffe. Die Leber ist also ein wahres Multitalent. Also pass gut auf sie auf :-). 

Übrigens auch die Lunge hat ihre eigenen Immunzellen und trägt zur Gesunderhaltung deines Körpers bei.

Last but not least gehört auch das lymphatische Gewebe im Darm zum Lymphsystem – dort laufen ebenfalls viele Immunreaktionen ab. 

Der Darm – ein Multitalent

Wusstest du z.B., dass sich ca. 70% aller Immunzellen im Darm befinden?! Das ist doch echt erstaunlich oder?!

Und es geht noch weiter: In deinem Darm leben ca. 100 Billionen (!) Bakterien, die sich um Nahrungsaufbereitung und -verwertung, Schadstofffilterung,  Abwehraufbau etc. kümmern. Experten schätzen, dass diese 100 Billionen Bakterien ca. 1 kg deines Körpergewichts ausmachen!

Die Gesamtheit aller Darmbakterien nennt man übrigens „Mikrobiom“. 

Der Darm enthält also jede Menge nützliche Bakterien. Aber im Darm gibt es noch mehr: Eine mehrere hundert Quadratmeter (!) große Darmschleimhaut zur Aufnahme von Nährstoffen aber auch jede Menge Lymphzellen, Lymphgefäße und Nervenzellen.

Wusstest du, dass der Darm das Organ mit den zweitmeisten Nervenzellen im Körper ist (nach dem Kopf)? Erstaunlich oder?! Experten sind mittlerweile der Meinung, dass der Darm und das Gehirn in einem komplexen Zusammenhang stehen und zwischen ihnen ein reger Austausch stattfindet. 

Das heißt konkret, dass deine Darmgesundheit auch Auswirkungen auf deinen Kopf hat! Und damit auch auf deine Psyche! Ist das nicht unglaublich?!

Der deutsche Philosoph Ludwig Feuerbach hat es bereits im Jahr 1850 mit folgenden Worten ausgedrückt: „Der Mensch ist, was er isst.“ 

Lass diese Worte ruhig mal ein bisschen wirken 🙂

Und was passiert bei einer Infektion?

Haut & Schleimhaut als äußere Barriere

Grob vereinfacht kann man sagen, dass Bakterien, Viren und Schadstoffe zunächst einmal – deine Haut oder die Schleimhäute überwinden müssen. Quasi als erste Hürde. 

Ist die Haut intakt – also ohne Verletzungen und offene Wunden – und sind die Schleimhäute feucht genug, haben es die Erreger schonmal nicht so leicht, in den Körper einzudringen.

Bei offenen Wunden z.B. auch im Zahnfleisch (!) o.ä. gelangen diese natürlich schneller in die Blutbahn, als bei unverletzter Haut.

Sind die Schleimhäute feucht genug, haben es Erreger schwer. Meist werden sie dort im Schleim gebunden und dann entweder ausgeniest, ausgehustet oder in den Magen transportiert und dort im Säurebad vernichtet.

Die Schlacht

Hat das nicht ausgereicht oder war der Feind zahlenmäßig zu stark und hat doch den Weg in den Körper gefunden, treten die verschiedenen Immunzellen auf den Plan. 

Diese schleppen die Erreger erstmal zu den Lymphknoten, um dort prüfen zu lassen, ob der Erreger bereits bekannt ist und ob es schon Antikörper gibt. 

Falls dem so ist, werden die vorhandenen Antikörper benutzt, um die Erreger einzufangen und an die Fress- und Killerzellen zur Vernichtung zu übergeben. 

Sind die Erreger noch nicht bekannt, wird im Körper Großalarm ausgelöst. Der führt dazu, dass massenhaft neue Antikörper produziert werden, die dann in den Kampf gegen die Erreger geschickt werden. 

Meist geht das mit erhöhter Körpertemperatur oder gar Fieber einher. Fieber ist daher nichts Schlechtes, sondern ein Zeichen für eine heftige Immunantwort bzw. Abwehrreaktion deines Körpers. Also erstmal keine Panik!

Das Gedächtnis

Ist der Feind besiegt, werden die Daten der Angreifer in sogenannten Gedächtniszellen gespeichert. Bei einem späteren Angriff können die Erreger dann schneller wiedererkannt und bekämpft werden. 

Auch die Antikörper des besiegten Erregers bleiben im Körper. So wird das Immunsystem „trainiert“, gestärkt und von Infektion zu Infektion „schlauer“ und besser.

Diesen Gedächtniseffekt machen sich im übrigen auch die Impfungen zunutze: Mit Hilfe eines Impfstoffes wird eine Immunreaktion des Körpers provoziert, bevor der „echte“, gefährliche Erreger zuschlägt. 

So werden vorab bereits Antikörper gebildet und ein Gedächtnis geschaffen. Im Falle eines „echten“ Angriffs kann das Immunsystem dann sofort reagieren und den Erreger bekämpfen, weil es ihn ja schon kennt. Logisch oder?! 

Du wirst dann auch nicht mehr krank – oder zumindest hat die Krankheit dann (je nach Erreger) keinen so schweren Verlauf wie ohne Impfung.

Normale Erkältungen lassen sich mit Impfungen meistens nicht verhindern, wohl aber ernsthaftere Viren-Infektionen mit schwerwiegenderen Krankheitsverläufen. 

Also lass dich lieber impfen, wenn nichts anders dagegenspricht.

Fazit

Du siehst also, das Immunsystem ist ein komplexes Netzwerk aus vielen,  verschiedenen Organen, Geweben, Zellen und Stoffen. Diese können nur zusammen und in gut abgestimmter Weise ihre volle Leistung erbringen.

Ob das gut funktioniert oder nicht, hängt – neben deinen Genen – vor allem von deinem Lebensstil bzw. Lifestyle ab!

Und da es so viele Beteiligte im Immunsystem gibt, bieten sich für dich auch viele, verschiedene Möglichkeiten, dein Immunsystem zu stärken:

Ernährst du dich z.B. gesund, dann hat dein Körper genügend Vitamine, Mineralstoffe, Eiweiß usw. zur Verfügung, um eine starke Abwehr aufzubauen.

Trinkst du genug Wasser (und machst vielleicht hin und wieder eine Nasendusche) sind deine Schleimhäute stark genug, um Angreifer direkt schon dort abzuwehren.

Machst du Sport und bewegst dich ausreichend, verbesserst du damit die Sauerstoffversorgung in den Körperzellen – auch in den Immunzellen.

Bekommst du ausreichend Schlaf, so hat dein Körper Zeit, in Ruhe zu regenerieren – geistig und körperlich. Das ist sehr wichtig. Die psychisch-seelische Gesundheit hängt sehr eng mit dem Zustand unseres Immunsystems zusammen. Also sorge für gute Laune und lache möglichst viel 🙂 !

Gehst du regelmäßig in die Sauna oder machst z.B. Wassertreten nach Kneipp oder ähnliches, sind deine Blutgefäße, dein Haut und Gewebe viel besser für Temperaturwechsel trainiert. Du verträgst Wetterumschwünge viel besser und wirst nicht so schnell krank.

Das kann man noch lange fortsetzen …

Merkst du etwas?

Ja genau! Du kannst aktiv etwas tun für dein starkes Immunsystem!

Und es ist leichter als du vielleicht denkst.

Weitere Infos zu den einzelnen Bereichen findest du auf den einzelnen Seiten im Menü. Dort haben wir dir auch hilfreiche Produkte, Bücher und Programme zusammengestellt, die du gerne benutzen kannst, um dein Immunsystem stark und fit zu machen. 

Also: Los geht`s! 🙂

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(Falls du dich schon eingetragen hast, brauchst du nichts tun.)

Quellen:

Die Ernährungs Docs, So stärken Sie Ihr Immunsystem“ Dr. med. Anne Fleck, Dr. med. Jörn Klasen, Dr. med. Matthias Riedl, Dr. med. Silja Schäfer; ZS Verlag GmbH, 1. Aufl. 2020; 

Unser erstaunliches Immunsystem – Wie es uns schützt, wie es uns heilt – und wie wir es jeden Tag stärken können“ Dr. med. Marianne Koch, dtv Verlag München, 2020

https://das-immunsystem.de/wissenswertes/immunsystem_angeboren_und_erworben/ Abruf vom 17.08.2021

https://www.netdoktor.de/anatomie/immunsystem/ Abruf vom 17.08.2021

Weitere Web-Recherchen wie Wikipedia etc.

Wer schreibt hier?

Seit Jahren im Consulting, eCommerce und mit digitalen Infoprodukten selbständig, ist es für mich wichtig, immer gesund und leistungsfähig zu sein. Hier teile ich meine Tipps für ein immun-gesundes Leben und starke Abwehrkräfte. Hier findest du mehr zu mir und diesem Projekt.

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